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Mit Planung zum Erfolg – Trainingsplanung im Schießsport (Teil 1)

Heute möchte ich mich dem Thema Trainingsplanung annehmen. Als erstes unterteilen wir das Sportjahr in drei Perioden:

Übergangsperiode

Hier wird das Training reduziert oder am besten die Waffe aus der Hand gelegt. Man tankt in diese Zeit Energie für die nächste Saison. Es ist die optimale Zeit Veränderungen an der Waffe oder Ausrüstung vorzunehmen.

Vorbereitungsperiode

In der Vorbereitungsperiode sollen die technischen und körperlichen Grundlagen gelegt werden. Focus auf Technikaufbau und später auf Technikstabilisierung.

Wettkampfperiode

Diese Periode ermöglicht durch die hohen Belastung und dem höheren Anteil des  Leistungstraining (40 %) die effektive Umsetzung der Technik und Taktik unter Wettkampfbedingungen. Der Anteil der Technikstabilisierung liegt bei 60 %.
Achtung: Hier sollten keine Veränderungen an der Ausrüstung und der Waffe durchgeführt werden.

 

Phasen der Trainingsplanung

 

Wie auch beim Training nähert man sich vom Groben zum Feinen.  Die Perioden unterteilt man dann wieder in Makrozyklen die z.B. ein halbes Jahr sein können und diese dann weiter in Mesosyklen (z.B. Wochen) und die kleinste Einteilung ist dann der Mikrozyklus (z.B. Tag).

Werfen wir dann einen näheren Blick auf die Meso- und Mikrozyklen dann sind die Trainingsinhalte abhängig von den Zielen und den Fähigkeiten des Sportlers.

Wir unterscheiden die Ausbildung des Sportlers in vier Trainingsetappen:

– Grundlagentraining (GLT)
– Aufbautraining (ABT)
– Anschlusstraining (AST)
– Hochleistungstraining (HLT)

Davon ist auch der Trainingsumfang abhängig:

GLT         ABT          AST         HLT
Trainingseinheiten pro Woche      3 – 6         5 – 9          6 – 10      7 – 12
Trainingsstunden pro Woche         5 – 12     10 – 18      12 – 20    14 – 28

Dies Wert wurden vom DOSB für den Nachwuchsbereich veröffentlicht.

Bezogen auf den Schießsport und auf eine Trainingseinheit gelten diese Leistungsumfänge:

niedrige Belastung:                    40 – 60 Schuß
mittlerer Belastung:                   70 – 90 Schuß
hohe Belastung:                           100 – 150 Schuß
Gipfelbelastung:                          über 150 Schuß

und so sieht es für eine Trainingswoche aus:

niedrige Belastung:                     120 – 150 Schuss / 1-2 Trainingseinheiten (TE)
mittlere Belastung:                     150 – 300 Schuss / 3-4 TE
hohe Belastung:                           300 – 500 Schuss / 4-6 TE
Gipfelbelastung:                           über 500 Schuss / >= 7 TE

-> dies sind dann wichtige Eckdaten für die spätere Erstellung des Trainingsplans.

Trainingspläne für den Pistolenbereich findet Ihr, wenn Ihr nach Trainingsplan Pistole Lothar Glebe googled.

Ich erstelle mir gerade zur Planung und Auswertung des Trainings eine Excel-Datei. Auf einem Tabellenblatt trägt man die absolvierten Trainingseinheiten inkl. Leistungskennziffern wie z.B. Ringzahlen, Anzahl 10er oder Werte des Scatt-Trainings ein.

Auswertung Trainingsplanung

 

Trainingsplanung Methoden

Wie heißt es so schön, ein Bild sagt mehr als tausend Wort. So kann man bei einer grafischen Darstellung auch schneller Muster erkennen und das Training anpassen.

Wer noch tiefer in die Trainingsplanung einsteigen möchte kann ich zwei Bücher empfehlen:

Das Buch von Tudor O. Bompa und G. Gregory Haff ist aus meiner Sicht das Standardwerk für Trainingsplanung.

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Dies ist eins meiner Lieblingsbücher. Selbst als Pistolenschütze könnte ich unwahrscheinlich viel mitnehmen.  Hier gibt es einen umfangreichen Teil zur Trainingsplan, den ich woanders noch nicht gefunden habe. Also empfehlenswert nicht nur für Bogenschützen!

Außerdem gibt es auf der Seite der ISSF einen guten englischen Artikel über die Trainingsplanung:

ISSF Planning for Performance

Weiterführende Links:

BB-Berlin (http://www.bb-bogenschiessen.de/) unter Downloads findet Ihr einen Trainingsbericht für Bogenschützen (Excel) -> cool!

Trainingsplanung im Radsport (http://www.msporting.com/planung/4_Trainingsplanung.htm) mit vielen Informationen zur Trainingsplanung sowie einer wirklich komplexen Excel-Datei für die Trainingsplanung. Davon habe ich mich auch inspirieren lassen.

 

 

 

2 Comments

  1. wegi82

    Hast du Erfahrung damit in wie weit dies für Amateursportler zutrifft bzw. wie man dies adaptieren kann?

  2. Seimer

    Das trifft natürlich auch auf Amateursportler zu. Du kannst Dich an den o.g. Eckdaten orientieren. Möchtest Du Deine Leistung / Technik verbessern, dann solltest Du im Mittel an dem Trainingsumfang 70-90 Schuss pro Trainingseinheit bzw. 150 -300 Schuss pro Woche orientieren. Die Trainingseinheiten sollte man möglichst gut auf die Woche verteilen, d.h. lieber dreimal 70 Schuss als einmal 210 Schuss.

    Gruß

    Stefan

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