Freundlicherweise hat mir MEC die neue Scatt Wireless – Anlage zur Verfügung gestellt. Und ich konnte sie über das lange Wochenende ausprobieren und ein paar Fotos machen. Wie heißt es schön, ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Ich vergleiche sie gegen meine eigene Scatt USB Professional.
Ausgeliefert wird die Anlage gut eingepackt in einem Pappkarton. Diverse Anleitungen in unterschiedlichen Sprachen fallen einem auf. Dann fällt mein Blick auf die Anlage. Die ist eher Übersichtlich. Sie besteht nur aus dem Messrahmen, der per Kabel an den USB-Anschluss des PCs verbunden wird. Und der Empfänger-Einheit die an der Waffe befestigt wird. Außerdem wird noch ein USB-Kabel für das Aufladen des Empfängers mitgeliefert. Schön schlank die Ausstattung!
Der Messrahmen:
Oben und unten sieht man die Infrarot-LEDs die für die Messungen benötigt werden. Zentral oben und unten gibt es eine rote und eine grüne LED die auch für Sportpistole Duell verwendet werden. Die rote Lampe leuchtet auch bei der Kalibrierung.
Neu ist jetzt aber der Wireless Empfänger:
mit 34 Gramm:
ist er wirklich leicht und auch an der Pistole kaum zu spüren. Ich empfehle Ihn möglichst nah am Griff an der Kartusche zu befestigen damit der Effekt noch geringer ist. Am Gewehr ist der Effekt natürlich noch einmal um ein vielfaches geringer.
Aber was wirklich Freiheit bedeutet, ist die Tatsache, dass man kein Kabel mehr benötigt. So bringt das Training noch mehr Spass mit der Scatt-Anlage.
Die Befestigung des Empfängers erfolgt mit einem Stahlband am Lauf beim Gewehr oder bei der Pistole am besten an der Kartusche:
Das ist eine Verbesserung zur alten Anlage bei der man mehrere unterschiedliche Stahlbänder mit zwei Schrauben verwendet hat. Das war manchmal etwas umständlich, wenn man von der Pistole zum Gewehr und umgekehrt gewechselt hat. Der Pfeil muss in Richtung Ziel zeigen. Hier hätte ich mir gewünscht, dass ein Ersatzband mitgeliefert wird. Man weiß ja nie. Aber sonst der Service bei MEC wirklich gut und einem wird schnell geholfen, wenn man ein Problem oder ein Anliegen hat.
Auf der Rückseite des Empfängers findet sich der USB-Anschluss zum Aufladen (ca. 1 1/2 Stunden werden dafür benötigt) sowie eine kleine LED als Betriebsanzeige.
Das war schon die komplette Anlage. Ich habe einmal auf die Uhr geschaut, wie lange es dauert um die Anlage aufzubauen. Es ist wirklich Plug and Play.
Hier die Zeiten:
48,8 Sekunden Aufbau der Zieleinheit auf dem Stativ
29,8 Sekunden Empfänger an der Waffe montiert
30,5 Sekunden Kabelverbindung mit dem Messrahmen und dem PC herstellen
3,2 Sekunden Software starten
2,0 Sekunden Training beginnen
19,5 Sekunden Kalibrieren der Waffe
___________
133,8 Sekunden -> d.h. in etwas mehr als zwei Minuten ist die Anlage aufgebaut und betriebsbereit!
Oftmals heißt es, dass es zu lange dauert die Anlage aufzubauen oder zu kompliziert ist. Ich sehe es nicht so.
Zum Ausprobieren der Scatt-Anlage habe ich mir die neueste Version der Software bei MEC runtergeladen. Gespannt war ich wie man den Wireless Empfänger mit der Scattanlage verbindet. Ich habe erstmal WLAN beim Laptop ausgeschaltet. Mal sehen was die Anlage dazu sagt. Gar nichts, denn der Empfänger wird sofort gefunden ohne, dass man etwas dazu tun muss. Einfach nur auf den Button „Training beginnen“ anklicken und schon steht der Scatt-Wireless-Empfänger im Auswahlmenü. Neu hinzugekommen ist die Möglichkeit die Disziplinen per Häkchen einzuschränken. Cool! Das macht es wirklich einfacher die gewünschte Disziplin auszuwählen.
Die Kalibrierung der Anlage ist ganz einfach. Man schießt einen Schuß auf die Zieleinheit und schon ist die Anlage kalibriert. Im Fenster der Software kann man den Ladestatus des Wireless-Empfängers ablesen sowie die Entfernung zur Zieleinheit. Letzeres ist wirklich praktisch um die maßstabgetreue Scheibe für das Training auszudrucken. Da hat die Software auch einen extra Menüpunkt.
Hier meine zusätzlichen Einstellungen bei der Scatt-Software:
– Ich habe ein zusätzliche Intervallfarbe hinzugefügt, nämlich weiß für den Zeitintervall für bis zu 3 Sekunden vor dem Schuss. So kann man sehr schön anhand der weißen Linie sehen wie man ins Ziel geht. Ist die weiße Linie auch im Halteraum zu sehen, dann hat man zu lange gehalten. Im Halteraum sollte nur die grüne Linie (-3 Sekunden bis -0,2 Sekunden) zu sehen sein. So kann man sehr schnell als Schütze und Trainer sehen ob man zu lange hält.
– als zweites habe ich die Speicherzeit für den Zielweg auf 10 Sekunden verlängert um zu sehen wie man in das Ziel geht.
Übrigens kostet die neue Anlage 1.349 Euro bei MEC.
Die Aufhängung kann immer noch nichts. Bei einer eckigen Laufhülse total ungeeignet. Da fängt dann schon wieder das Basteln an…
Wie dick ist eigentlich jetzt der neue Messrahmen?
Bei eckigen Laufhülsen habe ich mit einem Gummiband den Wireless-Empfänger befestigt. Das ging wunderbar. Dadurch, dass kein Kabel mehr am Empfänger ist, ist die Gefahr des Verrutschen auch nicht gegeben.
Gruß
Stefan
@wegi82
Da ist leider was dran. Für Freie Pistole oder Sportpistole nach wie vor eher ungeeignet. Dabei nix gegen die Aufhängung an sich – man müsste nur per Software den Neigungswinkel für die Messung frei verändern können. Das Problem haben aber letztendlich alle derzeit auf dem Markt befindlichen Geräte.
Die Aufhängung an sich ist da schon ein Problem. Mit dem Metallband kann ich mir unschöne Kratzer reinmachen. Was Beilegen ist da auch nur so eine Solala-Geschichte.
Irgendwo meine ich schon gesehen zu haben, dass man die Sensorstellung vorgeben kann. Kann es jetzt aber nicht nachvollziehen da mein SCATT kaputt ist.
Hast du eventuell schon die Dicke des Messrahmens nachgemessen?
Um Deine Waffe vor dem Metallband zu schützen kannst Du etwas Gummi (z.B. aus einem alten Fahrradschlau) zwischenlegen.
Ich selbst finde die Befestigung gut, bzw. suche mir ggf. kreative Lösungen.
Du kannst die Sensorposition vorgeben (rechts, links, oben oder unten).
Die Dicke des Messrahmens ist etwas mehr als 3 cm in der Breite wie auch in der Tiefe.
Das kann ich für meine Waffen und meine Scattanlage nicht nachvollziehen. Ich habe mit meinen Waffen:
Hämmerli FP 60, Hämmerli 280, Steyr LP 10
keine Probleme.
Bei den alten Scattanlagen war der Bereich für zur Einstellung des Empfängers deutlich kleiner. Die jetztigen Anlagen decken einen größeren Bereich ab.
Ggf. frag‘ doch einmal einen Feinmechanik ob er Dir etwas basteln kann.
Gruß
Stefan
Toller Bericht.
Dieses Review ist ja bereits über 5 Jahre alt. Was hat sich denn seither geändert bzw. verbessert? Ich liebäugle auch mit dem Gedanken, mir die Anlage vor allem fürs Trockentraining anzueignen. Bin mir als Neueinsteiger ins Pistolen-Sportschiessen noch nicht einig, ob mir die Anlage zu besseren Resultaten helfen wird.
Was meinst Du mit
„Die Kalibrierung der Anlage ist ganz einfach. Man schießt einen Schuß auf die Zieleinheit und schon ist die Anlage kalibriert.“
Meinst Du damit einen scharfen, echten Schuss mit der LuPi abgeben?
Würde mich über Antwort sehr freuen. Danke im voraus.
Hallo Marcel,
Danke für Dein Feedback! 🙂 Es ist schwierig Dir eine Empfehlung zu geben ohne zu wissen, welches Vorwissen Du hast und welches Leistungsniveau. Prinzipiell würde ich immer empfehlen Dir einen Verein zu suchen mit einem guten Trainer oder Trainerstunden zu nehmen bevor ich in ein Trainingssystem investieren würde.
Dann ist die Scatt-Anlage ein wirklich gutes Trainingsgerät, was Dir aufzeigt, wie korrekt Dein Schußablauf ist. Ich liebe immer noch meine Scatt-Anlage mit USB-Anschluss, weil sich noch etwas genauer ist (mehr Datenpunkte pro Sekunde). Außerdem hast Du mit einer Scatt-Anlage die Möglichkeit auch ganz einfach Zuhause zu trainieren. Das Kalibrieren aller Scatt-Anlagen ist ganz einfach und funktioniert auch mit einem Trockenschuss / Trainingsabzug es muss nicht ein scharfer Schuss sein. Einmal einen Schuß auf die Zieleinheit und die Anlage ist kalibriert.
Was hat sich geändert? Es gibt jetzt das neuste Model, welches auch ohne Zieleinheit funktioniert und damit auch normal auf dem Schießstand genutzt werden kann -> Scatt MX 02 ( http://www.mec-shot.de/produkte/scatt/scatt-mx-02-universal/ )
Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß beim Schießsport!
Liebe Grüße Stefan