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Interview mit Barbara Engleder nach Weltcup-Bronze

Barbara Engleder

Ich hatte die Chance Barbara zu interviewen. Nach der spannenden Aufholjagd im Finales des Heimweltcup in München, wo sie sich vom sechsten Platz auf den dritten Platz hoch kämpfen konnte, habe ich mit Ihr gesprochen:

 

Du wirktest hier sehr konzentiert sehr unter Druck. Wie gehst Du mit diesem Druck um?

Ja, also ein Heimweltcup ist immer etwas anderes als irgendwo sonst. Es ist halt schwer. Ich versuche in mich zu gehen und dann eben, wenn es so weit ist versuche ich mich nicht auf zu viele Dinge zu konzentrieren, sondern einfach die Technik abzurufen. Die Technik, die ich im Training Jahr für Jahr, Woche für Woche, einfach versuche zu automatisieren und in den meisten Fällen klappt es dann auch. Das holt einen dann ein bisschen von der Aufregung runter.

Auf welche technischen Elemente hast Du Dich heute konzentriert?

Dass was ich gerne falsch mache. Ich mache z.B. gerne falsch, dass ich klemme, dass ich nicht richtig Durchgucke, nicht schön Zentriert und die Grifffestigkeit, dass sind zwei Punkte, die ich gerne vergesse. Ich vergesse natürlich mehr ganz gerne, aber die zwei waren es heute. Das war das richtige Rezept für den heutigen Tag, deswegen hat es funktioniert.

Du sagst Du trainierst sehr viel. Was ist Dein Trainingselement, dass ist am effizientesten für Dich ist?

Also für mich am effizientesten ist für mich ganz klar Schiessen, also scharf schiessen. Und was ich auch gerne mache sind Programme oder Startserien, weil es einen fordert, natürlich darf es nicht zu viel sein sonst schweifst Du ab. Ich versuche da ein wenig Abwechslung reinzukriegen. Jetzt bin ich aber auch so ein Tier, die braucht nicht stundenlanges Training sondern eine kurze, knackige Einheit, wo ich viel Input habe auch vom Trainer usw. Das ist mir viel lieber als alles andere.

Was ist für Dich kurz? Eine Stunde, fünf Stunden?

Ne, ne. Kurz würde ich sagen sind zweieinhalb Stunden. Im Dreistellungskampf ist das eine kurze Einheit.

Arbeitest Du auch mit der weissen Scheibe oder mit Trockentraining?

Nein! (Barbara lachte ein wenig bei dieser Frage) Doch, es ist auf jedem Fall förderlich. Ich mag es nur nicht besonders. Das gebe ich auch ganz offen zu. Ich bin einfach eine, die Schiessen will. Die die Acht braucht oder eben dann die Zehn um sich in den A… zu treten. Und dann erst sehe ich und realisiere ich wirklich was machst Du falsch und wie ich eben vorher schon gesagt habe, Du schweifst schnell ab, wenn Du weisse Scheibe oder Trockentraining machst. Für mich eigentlich das tödlichste, was es gibt, aber ich mache es aber durchaus auch.

Wie bereitest Du Dein Gewehr auf die unterschiedlichen Situationen vor? Hier in der Finalhalle und Draußen?

Es gibt drei Einstellungen. Die für Stehend, die für Liegend, die für Kniend. Und diese drei Einstellungen werden nicht verändert. Außer ich habe im Training festgestellt, der Stand ist höher, dann wird diese eine Sache, dieses höher stellen, dann vom Gewehr gemacht und sonst nichts. Ich bin keine die während des Wettkampfs anfängt im Gewehr rumzuschrauben. Beim Training wird das Abgecheckt und wenn es für gut befunden wird, dann ist es okay und wenn es sch… ist dann wird so lange trainiert bis es funktioniert.

Noch ein letzte Frage. Was würdest Du einem Anfänger oder Junioren für einen Tipp geben?

Geduldig bleiben. Geduldig bleiben ist ganz, ganz wichtig.  Und natürlich sich nicht ein riesig großes Ziel zu setzen sondern immer kleinere Ziele, die man erreichen kann. Und wenn man sie erreicht hat, dann das nächste usw.

Es ist nicht jedem in den Schoss gelegt. Manche haben wahnsinniges Talent, manche müssen es sich schwer erarbeiten. Ich habe ein bisschen beides davon und von daher, wie gesagt, geduldig und besonnen und konzentriert.

Ich drücke Dir ganz doll die Daumen für Olympia.

Das freut mich, ich kann alle Daumen gebrauchen.

 

Weltcup Mai 2012, München

 

 

1 Comment

  1. Manfred Weibeler

    Hallöle!
    Ausm Allgäu richtig schöne Grüße!!!
    Tolle Arbeit von Dir und Danke dass du das angefangen hast.
    Respekt, und bitte mach weiter!!!

    Lieber Gruß
    Manfred Weibeler

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